Die Geschlechtsorgane der Mädchen
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Unter Geschlechtsorganen versteht man die Organe,
die der Fortpflanzung dienen. Man unterscheidet zwischen inneren und äußeren
Geschlechtsorganen. Scheide, Gebärmutter, Eierstock und Eileiter sind die
inneren, Schamlippen, Kitzler und Brüste die äußeren des Mädchens und der Frau.
Die
inneren Geschlechtsorgane
Scheide
Sicher und geschützt liegt die Scheide verborgen. Um sie zu erkunden,
muss das Mädchen fast schon "Entdeckungskünstlerin" sein. Dazu hockt sie sich am
besten über einen Vergrößerungsspiegel und spreizt zuerst die Beine, denn
dazwischen liegen die äußeren großen Schamlippen. Die umschließen die inneren
Schamlippen; sie sind etwas kleiner und noch weicher als die äußeren. Die
wiederum umschließen eine Öffnung in ihrer Mitte, den Scheideneingang. Dahinter
liegt dann die Scheide - die Verbindung zur Gebärmutter. Oberhalb der Scheide
befindet sich die Öffnung der Harnröhre. Aus der
Scheide fließen das Regelblut und Scheidenflüssigkeit; bei der Geburt bahnt sich
das Baby durch die Scheide den Weg nach draußen. Normalerweise berühren sich die
Scheidenwände. Da der Kanal jedoch sehr dehnbar ist, passt das Kind durch die
Öffnung hindurch. Die Scheide hat ein raffiniertes Selbstreinigungs-system, mit
dem sie sich vor den meisten Infektionen selbst schützen kann: Die Scheidenwände
sondern eine Flüssigkeit ab, die leicht säure- und salzhaltig ist; manchmal kann
man die Säure auch riechen. Wenn das Mädchen sexuell erregt ist, wird diese
Flüssigkeit verstärkt produziert. Sie macht die Schamlippen und den
Scheideneingang feucht und dient so zusätzlich als natürliches Gleitmittel. Oben
an den kleinen Schamlippen liegt die Klitoris oder auch Kitzler genannt. Sie ist
als einziges Organ ausschließlich dafür da, dass die Frau sexuell erregt werden
kann. Die Scheide nennt man medizinisch Vagina, liebevoll Muschi oder
umgangssprachlich Möse.
Gebärmutter
Die Gebärmutter ähnelt in ihrer
Form einer sieben bis neun Zentimeter kleinen Birne. Sie besteht aus der
Gebärmutterhöhle und dem
Gebärmutterhalskanal.
Sie hat dicke Wände, die aus ziemlich starken Muskeln bestehen; dadurch ist sie
sehr dehnbar. Dies ist auch notwendig, damit sich in der Gebärmutter die
befruchtete Eizelle einnisten und innerhalb von neun Monaten zum Baby
heranwachsen kann.
Als
Muttermund wird der Eingang zum
Gebärmutterhalskanals bezeichnet.
Eierstock
Der Eierstock ist ein primäres weibliches Geschlechtsorgan.
Der lateinische Name für Eierstock ist "Ovar" und für Eierstöcke "Ovarien".
Warum der Eierstock des Mädchens Eierstock und nicht "Eiermandel" heißt, ist
schwer zu verstehen. Denn der Eierstock ähnelt in Form und Größe eher einer
ungeschälten Mandel und überhaupt nicht einem Stock. Nichtsdestotrotz, zwei
Eierstöcke hat das Mädchen.
Sie hängen beiderseits elastisch zwischen Gebärmutter und Beckenwand. In den
Eierstöcken haben sich schon vor der Geburt eines Mädchens etwa 400.000
Eianlagen gebildet. Eine ihrer Aufgaben: ab der Pubertät Eier heranzubilden, die
befruchtet werden können.
Dazu liegen die Eizellen in den Eibläschen und wandern, während sie heranreifen,
an die Oberfläche des Eierstockes.
Etwa alle 28 Tage wird ein reifes Ei aus einem der beiden Eierstöcke in den
Eileiter herausgeschleudert, dem so genannten Eisprung. Gleichzeitig haben die
Eierstöcke eine zweite Aufgabe:
Sie produzieren die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron
(Gelbkörperhormon).
Eileiter
Wer würde schon auf die Idee kommen, dass die Eileiter des Mädchens
irgendeine Ähnlichkeit mit einem Widder zeigen? Wohl kaum jemand.
Aber es gibt sie: Die beiden Eileiter sehen aus wie umgedrehte Widderhörner.
Sie sind zehn bis fünfzehn Zentimeter lang und verbinden die Eierstöcke mit der
Gebärmutter. In der zweiten Zyklushälfte, nachdem das Ei aus dem Eierstock
herausgeschleudert wurde, wird es vom Eileiter aufgefangen und beginnt seine 4-5
tägige Reise zur Gebärmutter.
Keine "schweißtreibende Arbeit" für das Ei - es wird durch Flimmerzellen und
wellenartige Bewegungen der Eileiter zur Gebärmutter befördert. Wird nicht
verhütet, kann die Eizelle dann im Eileiter von einer Samenzelle innerhalb 24
Stunden befruchtet werden.
Eileiter nennt man auch Tuben. Sie sind ein primäres weibliches
Geschlechtsorgan.
Die
äußeren Geschlechtsorgane
Schamlippen
Möchte ein Mädchen mal selber ihre Schamlippen betrachten, nimmt sie
am besten einen Handspiegel zu Hilfe. Dabei wird sie zuerst ihre Schamhaare
entdecken. Schiebt sie die Haare ein wenig beiseite, sieht sie die äußeren oder
großen Schamlippen. Dann gibt es noch kleine Schamlippen, die liegen innerhalb
der großen. Die Schamlippen reagieren empfindlich auf Berührungen, sei es nun
ein fester Druck oder ein zärtliches Streicheln. Ist das Mädchen sexuell erregt,
füllen sie sich mit Blut, schwellen an und färben sich dunkel. Die Schamlippen
sollen die Scheidenöffnung und den Kitzler nach außen hin schützen. Der
medizinische Ausdruck für Schamlippen heißt "Labien".
Kitzler
Vorsichtiges Streicheln und zärtliches Berühren hat der Kitzler besonders gern.
Aber bevor man ihn "kitzeln" kann, muss man wissen, wo er ist.
Er liegt geschützt zwischen den kleinen Schamlippen. Wenn man diese vorsichtig
zur Seite schiebt, dann lugt seine Spitze hervor.
Er ist eine sehr empfindsame Stelle des Mädchens und sieht aus wie eine kleine
Perle.
Der Kitzler besteht aus Schwellkörpern. Ist das Mädchen sexuell erregt, füllen
sich diese mit Blut, werden groß, fest und prall und richten sich auf. Der
Kitzler ist als einziges Organ ausschließlich dafür da, die Frau sexuell zu
erregen, wenn es berührt wird. Deshalb wird der Kitzler häufig auch als
Lustorgan benannt.
Scheideneingang (Scheidenöffnung)
Wenn ein Mädchen oder eine Frau mit Hilfe eines Handspiegels ihre
Scheide betrachtet und vorsichtig die kleinen Schamlippen auseinander zieht,
dann kann sie ihren Scheideneingang sehen. Oberhalb davon liegt die Öffnung der
Harnröhre. Der Scheideneingang ist der Verbindungsgang zur Gebärmutter. So ist
die Scheidenöffnung auch die letzte Hürde, die ein Baby nehmen muss, wenn es zur
Welt kommt, von daher ist sie sehr dehnbar. Aber natürlich ist der
Scheideneingang auch noch der Ort, in den der Penis des Jungen eingeführt wird,
wenn beide miteinander schlafen.
Harnröhre
Eine dünne, kurze Röhre, die von der Harnblase ausgeht und durch die der Urin
nach außen fließt. Beim Mädchen liegt die Öffnung der Harnröhre direkt oberhalb
der Scheidenöffnung, versteckt zwischen den Schamlippen.
Brust
Keine Brust eines Mädchens oder
einer Frau gleicht genau einer anderen Brust.
Es gibt die unterschiedlichsten Formen und Größen. Manche Mädchen und Frauen
sind mit ihrer Brust nicht zufrieden: Sie finden sie zu groß oder zu klein. Aber
jede Form und jede Größe hat etwas Schönes. Und ganz unabhängig vom Äußeren ist
und bleibt die Brust ein wichtiges und lustvolles Sexualorgan. Sie ist nämlich
besonders empfindlich und reagiert sofort auf ein zärtliches Streicheln. Die
Brüste sind also nicht nur dazu da, irgendwann einmal ein Baby stillen zu
können. Manche Mädchen machen sich vielleicht Sorgen, weil ihre Brüste
unterschiedlich groß sind.
Das ist genauso normal, wie auch die eine Gesichtshälfte der anderen nicht genau
gleicht. Außerdem können sich die Form und die Größe der Brüste während des
Zyklus ändern.
Der Grund: Der Hormonspiegel ändert sich in dieser Zeit, und das hat Einfluss
auf die Brust.
Quelle:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) -
www.loveline.de Bericht und Informationen von Gondram
©
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